Diese unbeschädigte, aber auch seltsam ungefrostete Flasche fand ich nach einer stürmischen Nacht in Heikendorf am Strand. Die fehlende Patina konnte ich mir ja noch erklären: lange Lagerung im Sediment und daher wenig Reibung durch Sand und Wasser. Doch was war „Citrola“? Eine Suche im Internet ergab nichts. Ist es eine dänische Brausemarke? Handelt es sich um eine englische Marke? Ich fand keinerlei Spuren.
An dieser Stelle möchte ich Ulli danken, der mir im April schrieb: Letztes Jahr im Sommer haben wir bei uns im Hafen Wiking-Haddeby an der Schlei in der Gemeinde Busdorf bei Bauarbeiten eine intakte alte Flasche im Boden gefunden. Der Bagger hatte sie glücklicherweise nicht zerstört. Dann bin ich jetzt auf die Suche im Netz gegangfen, um hinweise auf das Alter der Flasche zu finden. Wo unser Segelhafen heute ist, war um 1900 herum die Ablagefläche für Fehlbrände und Asche aus der nehegelegenen Ziegelei der Familie Tams aus Busdorf. In diesem Horizont fanden wir die Flasche mit der markanten und erhabenen Aufschrift CITROLA und auf der anderen Seite die Firmenkennung Brauerei zur Eiche vormals Schwensen & Fehrs Kiel. Die Brauerei zur Eiche in Kiel wurde 1888 gegründet und hat die schon länger bestehende Brauerei Schwensen & Fehrs übernommen. Der Flaschenhals hat noch nicht die typischen zwei Löcher für die Krallen der Drahtverschlüsse, wie sie heute noch üblicg sind. Die Flasche scheint aus der Zeit der Jahrhundertwende zu stammen. Seit 1929 hieß die Brauerei dann nur noch Brauerei zur Eiche Kiel und hat auch entsprechend gekennzeichnete Flaschen im Betrieb gehabt.
Die Zeitschrift Marlowski schrieb 2016 ebenfalls einen Artikel über die Brauerei Zur Eiche Kiel. Beim Durchlesen erfuhr ich, dass es noch eine zweite Brause mit Fruchtgeschmack gab: Sonetta. Demnach schmeckte Sonetta nach Himbeere und Citrola nach Waldmeister.
Hier der veraltete Teil: Scheinbar hatte die Dame vom Flaschensammler-Markt doch keine Ahnung 🙂
….bis ich kürzlich mal wieder auch dem Flaschensammlertreffen in Plön war. Hier war eine nette Dame aus den östlichen Bundesländern, die mir erkläre, dass Citrola eine Brausesorte der ehemaligen DDR der 1950er Jahre war.
Sie hatte zwar keine „Vergleichsobjekt“, dafür aber Flaschen der HO-Eigenmarke sowie Opekta. (Der Konsum und die HO (Handelsorganisation) waren Supermarktketten der DDR.) Die Dame erklärte mir, dass Opekta ebenfalls eine Limo-Marke der 1950er Jahre gewesen sei; ein Blick auf Wikipedia ergab jedoch, dass die Opekta GmbH ein 1928 gegründetes Unternehmen der Lebensmittelindustrie mit Stammsitz in Köln war. Unter gleichnamiger Marke, einem Kunstwort aus „Obstpektin aus dem Apfel“, bot es vor allem Pektin und pektinhaltige Produkte für die Herstellung von Marmeladen und Fruchtgelees an – als erster Hersteller in Packungsgrößen für Privathaushalte. (Quelle) Über sachdienliche Hinweise würde ich mich also freuen!
Bei der dritten Flsche im Bunde soll es sich um eine Öl-Flasche handeln. (1/3 Lit)
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