Community-Mitglied Patricia Martin ist begeisterte Meerglas-Sammlerin. In ihrem Urlaub in Bayern erlebte sie ihr Hobby auf ziemlich ungewöhnliche Weise: Sie sammelte „Waldglas“, das seinem Cousin aus dem Meer verdammt ähnlich sieht. Hier ist ihr Bericht:
Nicht jeder Meerglas-Begeisterte hat das Glück, nah an der Küste zu wohnen oder regelmäßig an Meeresküsten Urlaub machen zu können. Ich wohne im Allgäu und das ist leider sehr weit von jedem Meeresstrand entfernt.
Umso erfreuter war ich, als ich auf der Suche nach Veranstaltungen in meinem Urlaubsdomizil Bayerischer Wald (also auch sehr weit vom nächsten Meer entfernt…) auf die sogenannten „Waldperlen“ stieß. Glitzernde Glasperlen, die im seichten Wasser der Großen Ohe zu finden sind.
Die große Ohe entsteht im Nationalpark Bayerischer Wald und fließt unter anderem an dem Ort St. Oswald Riedlhütte vorbei, wo bereits 1450 eine der ältesten Glashütten des Bayrischen Waldes entstand. Erst im Jahr 2009 wurde das Glaswerk in Riedlhütte geschlossen. Das erklärt also die Glasfunde im Wasser, es handelt sich um Abfälle aus der Glasproduktion. Bei Spiegelau fließt die Große Ohe durch ein schmales Tal, die Steinklamm.
Bei Temperaturen von 30 bis 36° fiel der geplante Wanderurlaub also sozusagen ins Wasser und ich verbrachte stattdessen sehr viel Zeit in der Steinklamm und am Ende der Klamm am seichten Bach. In der Hoffnung, eine Handvoll „Waldperlen“ zu finden war ich losgezogen. Meine Erwartungen wurden weit übertroffen.
Zugegeben: es ist kein Meerglas. Es ist nicht so schön satiniert und abgerundet. Es ist kantiger und hat seltsame Formen. Schließlich hatte es ja einen steinigen Weg durch den Bach und die Klamm hinter sich. Aber es ist einzigartig und auf seine Weise wunderschön.
Und noch eine weitere Überraschung hielt dieser Urlaub bereit: im tiefsten Niederbayern fand ich in der „Gläsernen Scheune“ – eine Meerglas Künstlerin!
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