Doppel-Ring: Alte Mündung näher betrachtet

Danke an Meine für die Einsendung dieses tollen Fundstücks.

Mal wieder erhielt ich eine Anfrage einer Nutzerin. Sie hatte am Strand von Neustadt an der Ostsee einen „großen, vermutlich mundgeblasenen Flaschenhals“ gefunden. 

Die öligen Ablagerungen, die Dicke und die Farbe lassen darauf schließen, dass es sich tatsächlich um ein altes Fundstück handelt. Dass die Flasche mundgeblasen war, ist zu vermuten. Leider sind auf dem Bild keine Formgrate zu erkennen. So kann ich nur vermuten, dass es sich um eine mundgeblasene Flasche mit einem ausgesetzten Rand handelt.

Die Form dieser Mündung wird als doppelter Rand („double ring“) bezeichnet. Dass er nachträglich aufgesetzt wurde, ist an dem unebenen Rand – der herausgequetschten Masse – zu erkennen. Dieser Rand war populär und es gab ihn in unterschiedlichen Ausführungen – so war der oben Ring breiter, der untere schmaler oder, wie in diesem Fall, leicht nach außen ausgestellt.

Da diese Mündung oft und für verschiedene Flaschen verwendet wurde, lässt sich das Alter nur grob auf 1840 bis 1910 datieren. Die Farbe lässt auf eine Bierflasche schließen. Es könnte aber auch Schnaps oder eine medizinische Flüssigkeit enthalten gewesen sein.

Ein wunderschönes Fundstück und durch diese Art des doppelten Rings zudem eher selten!

Danke an Meine für die Einsendung dieses tollen Fundstücks.

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